Das Wandlungsreich Feuer

 

Die Entstehungsreihe

 

Die Himmelrichtung ist der Süden und bringt die Jahreszeit, den Sommer hervor. Der Sommer erzeugt die kosmische Energie, die Wärme. Die kosmische Energie bringt die Farbe Rot hervor und die erzeugt den bitteren Geschmack. Der Geschmack bringt das Organ hervor, im Feuer eine Besonderheit: Wir haben hier das materielle Feuer mit Herz und Dünndarm und das immaterielle Feuer mit dem dreifachen Erwärmer (San Jiao) und dem Herzmeister (Xin Bao).

 

Welche Eigenschaften hat der Sommer? Seine kosmische Energie ist die Wärme. Er ist verschwenderisch, voller Leben, alles summt und brummt. Wir feiern Gartenfeste, sitzen abends lange zusammen, reden bei Fackel- oder Feuerschein. Farben, Blumen, Freude, Lebensfreude, Herzenswärme und Kommunikation.

 

Das Feuer ist das große Yang. Es hat viel mit dem Himmel zu tun und weniger mit der Materie wie alle anderen Elemente. Begeisterung, Expression und Extroversion gehören hier her. Aber auch Befreiung und Reinigung, Geist und Spiritualität. Alte Riten und Symbole gehören hierhin.

 

Das Feuer ist wild und ein bißchen chaotisch, es läßt sich nicht leicht zähmen. Fehlt aber der Brennstoff, so geht das Feuer aus.

 

Es ist die Heimat des Geistes, des Shen. Shen bedeutet Geist, Seele und Psyche. Nur das Shen nährt das Shen, will heißen, wir brauchen Kontakt, wir brauchen funktionierende soziale Strukturen. Shen reist im Blut. Ein gesundes Shen ermöglicht ruhige, klare Antworten und Präsens.

 

Übrigens: Der Name „Adam“ bedeutet auch „der rote Mensch“. (Der Feuermensch ist der beseelte, der animierte Mensch)

 

Im Feuer liegt die Fähigkeit, Kontakte einzugehen und so zu gestalten, daß wir uns wohlfühlen. Es begründet ein gesundes Verhältnis von Nähe und Distanz. Auch alles Geistige im Sinn von Spiritualität, spiritueller Arbeit findet hier seinen Platz ebenso wie der authentische Selbstausdruck und das Bewußtsein. Religion bedeutet übrigens sich zurückbinden zum wahren Wesen, ein schöner Gedanke.
Im Herzraum ist alles verbunden, hier trifft sich himmlisches und irdisches Qi. Die klassische Chinesische Medizin sagt dazu: Ein gesunder Mensch steht in Kontakt mit Himmel und Erde, geht dieser verloren, entsteht Krankheit. Im Herz sein heißt: Du bist Zuhause bei Dir und trotzdem mit allem und jedem verbunden. Im Herz bewegen wir alles, was passiert. Das Herz färbt alle Erlebnisse rot, will heißen, füllt sie mit Leben, Liebe und Lebendigkeit, auch negative Erlebnisse. Die Gefühle des Herzens sind Begeisterung und tief empfundene Freude. Es ist das, was uns leuchten, was unsere Augen glänzen läßt, ja, was uns beseelt.

 

Ein unruhiger Geist deutet auf eine Störung im Feuer-Element hin. Ist der Geist ruhig und das Feuer im Gleichgewicht, können wir mit Intellekt und Logos analytisch agieren.

 

 

Auch die Sprache und die Kommunikation gehören ins Feuerelement und somit auch alle Sprachstörungen wie Logorrhöe, Stottern, Lispeln. Das Sinnesorgan ist die Zunge, der Sinn das Sprechen, der Geschmack bitter.

 


 

Xin Bao, der Herzmeister

 

 

Dem Herzmeister kommt eine besondere Rolle zu: Das Herz kommuniziert einerseits mit dem Himmel, andererseits mit den Untertanen. Der Dünndarm ist die helfende Hand des Herzens, er ist der Aschekasten des Herzens, sorgt für Platz und Luft, damit das Feuer warm und gleichmäßig brennen kann. Denken wir daran, daß die Yang-Organe die Yin-Organe reinigen. Der Dünndarm schafft geistige Klarheit und Ordnung, analysiert als Zeremonienmeister, fördert klares Denken und Sprechen.

 

Die moderne westliche Lebensführung führt zu einer Reizüberflutung, die Informationsflut von außen überlastet das Herz. Hier kommt der Herzmeister ins Spiel. Er schützt das Herz vor zu viel Informationen, läßt nur das durch, was für das Herz wichtig ist. Der Herzmeister vermittelt zwischen Organen und Herz und Außen und Herz, er hat die Aufgabe, Informationen weiter zu geben, ohne das Herz zu erschrecken oder zu überlasten.

 

Übernimmt nun der Herzmeister aus Gewohnheit die Regie und umgeht das Herz, trifft notwendige Entscheidungen in scheinbaren Routinefällen oder Überlastungszeiten selbst, so fehlt die himmlische Komponente, es entstehen unreflektierte, unlebendige Handlungsmuster, es fehlt Bewußtsein, Geist, Lebendigkeit, kurz, ein offenes Herz. Es werden „herzlose“ Entscheidungen  getroffen. Der Herzmeister vermittelt übrigens auch im Raum zwischen den Menschen.

 

Was schädigt Feuer?

 

Nachdem wir nun schon einiges über das Feuer erfahren haben, kann man leicht herleiten, was das Feuer schädigt: Reizüberflutung, Streß, fehlende soziale Strukturen, Einsamkeit. Auch eine gestreßtes Holz kann das Feuer schädigen. Als Mutter des Feuers im Ernährungszyklus können Ungleichgewichte im Holz auch das Feuer schädigen, meist durch Wind, der das Feuer zu sehr anfacht.

 

Was stärkt das Feuer?

 

Wenn Reizüberflutung und Streß das Feuer das Feuer schädigen, so können Ruhe und Entschleunigung es beruhigen. Auch die Leber zu entspannen, entspannt das Feuer. Gute soziale Kontakte, Spiritualität pflegen, Freude bewußt wahrnehmen und genießen, das tut dem Feuer gut.

 

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