Wandlungsreich Holz

 

Die Entstehungsreihe

 

Unter der Entstehungsreihe versteht man die Entwicklung vom Immateriellen zum Materiellen hin. Sie reicht in allen Elementen von der zugeordneten Himmelsrichtung bis hin zu den Organen. Es sind sozusagen assoziative Ketten.

SIe beginnen mit der Himmelsrichtung, im Holz der Osten, die dadurch erzeugte Jahreszeit der Frühling. Der Frühling wiederrum bringt die kosmische Energie „Wind“ hervor. Die kosmische Energie erzeugt die Farbe Grün und diese den Geschmack sauer. Durch den sauren Geschmack entstehen die Organe Leber und Gallenblase.

 

Die Jahreszeit des Holzes ist also der Frühling, Wind ist sein Klima. Wind ist nicht stabil und so ist ein Charakterzug des Holzes gekennzeichnet durch Instabilität. Es hat die Schlüsselfunktion des Erwärmens als kleines Yang. Die Energie ist stürmisch, windig und aufsteigend. Es ist zunächst undifferenziert, so wie jede keimende Pflanze zunächst gleich aussieht mit zwei Keimblättern. Stellen wir uns die Frage, welchen Charakter hat für uns der Frühling? So kommen wir der Holzenergie schnell näher. Wachstum, Vitalität und explosionsartige Expansion gehören hier her. Es ist eine drangvolle Kraft mit viel Aufwärtsbewegung. Es ist die Kraft von Wachstum und Entfaltung.

 

 

Das Holz hat viel Energie, ist unbeschwert, großzügig, braucht Bewegung, Reisen, rausgehen (Yang-Aspekt). Es ist die Kraft, mit der man losgeht auf ein Ziel zu. Großzügigkeit und Mut sind Leber-Yin-Aspekte. Es ist kreativ, verschwenderisch. Holz pickt den ersten Impuls aus dem Chaos und entwickelt ihn weiter. Das Holz beinhaltet sowohl Kreativität und Chaos als auch Klarheit, Weitsicht und Ordnung. Hier werden Entscheidungen getroffen. Holz ist flexibel, dynamisch und erwärmend.

 

Das Holz entspricht der Sturm- und Drangzeit der Jugend. Holz neigt zur Explosion, wenn die Gallenblase keine Impulse zum Feuer durch läßt. Die Emotion des Holzes ist die Wut. Entlädt sich diese Wut explosionsartig, nennt man das einen Yang-Ausbruch, er erschöpft das Wasser außerordentlich und zwar unsere Essenz, unsere mitgegebene Energie. Sie verpufft im Feuer, denn der Yang-Ausbruch macht viel Wind und läßt das Feuer lodern. Was folgt ist eine große Erschöpfung. So können auch typische Erkrankungen des Holzes plötzlicher und heftiger Natur sein: Migräne, epeleptische Anfälle. Oder es hängt anderweitig mit aufsteigendem Yang zusammen: gerötete, trockene Augen; Bluthochdruck, Gastritis und Magengeschwüre. Fast allen akuten, heftigen, wandernden Symptomen haben etwas mit Wind zu tun.

 

 

Das Sinnesorgan sind die Augen, der Sinn das Sehen, das Gewebe des Holzes Bänder, Sehnen und der funktionelle Teil der Muskulatur, also alles, was wir für unsere Beweglichkeit brauchen. Holz stellt die Grundspannung der Muskeln zur Verfügung und gibt Sehnen und Bändern Geschmeidigkeit. Ebenso macht das Holz uns auch beweglich im Denken. Störungen führen zum Starrsinn im Denken, der „Holzkopf“ - wie treffend -, verstockt, der Paragraphenreiter.

 

 

Die Organe des Holzes sind Leber und Gallenblase. Mit der Kraft des Holzes bringen wir den ersten Impuls aus dem Wasser in Bewegung und zum Wachsen. Hier treffen wir die Entscheidungen, die dazu nötig sind.

 

 

Die geistigen Qualitäten des Holzes – die Chinesen unterscheiden nicht zwischen Geist und Emotion -, sind Entscheidungsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, ein gesundes Maß an Agression, Entschlossenheit. Es verleiht uns „Biß“. Auch die Wut gehört hier her und ein gesundes Maß an Wut verleiht uns Kraft. Leider ist unser Umgang mit Wut oft sehr ungesund. Nach Schreikrämpfen und Tobsuchtsanfällen fühlen wir uns völlig erschöpft und hinterlassen nicht selten verbrannte Erde. Oder die Wut wird unterdrückt und richtet sich dann nach innen und macht uns krank.

 

 

Die Leber

 

 

Die Leber ist der der General. Sie ist der Stratege, der stukturiert und plant. Die Leber gibt Befehle, sorgt für deren Umsetzung und sagt, wo es langgeht. Die Leber ist das Lager für Impulse aus dem Wasser, sie sammelt und ist auch Lager für Blut. Die Leber bewegt Qi, wenn die Leber stagniert, stagniert es schnell überall. Der innere Verlauf des Lebermeridians geht vom großen Zeh bis zum Scheitelpunkt, so führen Störungen, wie bereits gesagt, oft zu Migräne.

 

Bei der Leber-Qi-Stagnation kann die Wut und die Kraft nicht frei fließen.  Wir Deutsche sind friedliche Menschen, es wird nicht über Gefühle geredet. Verlorenes Selbstwertgefühl führt oft zu einem Leben, welches nicht der ureigenen Bestimmung entspricht. Das fehlende Selbstwertgefühl entsteht oft durch falsche Regeln in Familie und Gesellschaft und führt zu ungesundem Umgang mit Gefühlen und nicht selten zu neurotischem Verhalten.

 

Sehr frühe Interessenkonflikte zwischen Eltern und Kindern führen dazu, daß die erstem Impulse bereits sehr früh unterdrückt werden. Die heftigste Wut entsteht da, wo wir uns von uns selbst entfernen. Die ungefühlte, unterdrückte Wut wird zu Frust, Frust ist sozusagen eingekochte Wut. Frust entsteht also vor allem dann, wenn wir unseren ersten  Impulsen nicht folgen.

 

 

Leber und Gallenblase regieren gemeinsam Muskeln, Sehnen und Bänder.

 

 

Auch die Schilddrüse, die ja Stoffwechsel und Wachstum reguliert, gehört ins Holz. Sowohl die Kanäle der Leber, als auch die der Gallenblase durchziehen den inneren Rachenraum. So bekommt der Begriff „ich habe einen dicken Hals“, ein Synonym für „wütend sein“, ein sehr plausible Erklärung.

 

 

Die Leber als Lager von Blut spielt auch eine Rolle bei allen Themen rund um den Frauenbauch (z.B. Menstruationsstörungen, Unfruchtbarkeit, PMS). Zum Frauenbauch gehören neben der Leber auch Nieren und Milz.

 

Ist zu wenig Blut in der Leber, kann sich das in ständiger Gereiztheit zeigen. Mit Akupunktur kann man Blut und Qi bewegen, die Leber besser zu füllen. Liegt aber ein echter Mangel an Blut oder Qi vor, sind chinesische Kräuter hilfreicher.

 

 

Die Leber ist Sitz der Seele „Hun“, die Wanderseele. Sie kann sich vom Körper lösen, zum Beispiel im Traum. Sie ist auch der Teil, der sich im Tod vom Körper löst. Hun braucht eine satte und entspannte Leber, um nicht zuviel herumzuwandern (Alpträume, Schlafwandeln).

 

 

Die Gallenblase

 

 

Die Gallenblase, der himmlische Richter, entscheidet, welcher Impuls zum Feuer durchkommt und somit zur Verwirklichung kommt.

 

Entscheidungen zu treffen im Sinn unserer ureigensten Impulse schützt unsere Essenz. Die Gallenblase entscheidet, was wachsen darf und was nicht. Inspiriert wird sie bei diesen Entscheidungen vom Himmel. Sie entscheidet, wieviel Essenz aus der Niere sich im Feuer manifestieren darf. Das Holz hat sozusagen eine Ventilfunktion zwischen Wasser und Feuer. Steht das Ventil zu eng, stauen sich die Impulse und es kommt irgendwann zur Explosion mit anschließender Erschöpfung. Ist das Ventil zu weit gestellt, fällt die Kontrollfunktion des Holzes weg und man wird von Impulsen im Leben umhergetrieben, ohne Sinn und Verstand und ohne irgendetwas entscheiden zu können, geschweige denn, etwas zu zuende zu bringen.

 

Die schlimmste Störung ist die totale Trennung von der großen Yin-Leber und der kleinen Yang- Gallenblase. Die Yin-Leber stagniert und die Yang-Gallenblase schießt nach oben.  Beruht die Störung auf einer Fülle oder einer Stagnation, hilft Bewegung, beruht sie auf einer Leere, hilft Schlafen, Ausruhen, Knuddeln.

 

 

Was schädigt Holz?

 

 

Wird der Wut nicht Ausdruck verliehen, werden Impulse unterdrückt, wird Kreativität nicht gelebt, Pläne nicht verwirklicht, führt das zum Frust bis hin zur Leber-Depression, die durch Frust verursacht ist. Im Gegensatz dazu ist die Wasser-Depression durch eine tiefe Erschöpfung verursacht.

 

 

Was unterstützt Holz?

 

Ist das Holz erschöpft – Leber-Yin-Mangel, braucht es sehr viel Ruhe. Stagniert der Energiefluß, eine Leber-Qi-Stagnation, braucht Holz körperliche Bewegung.

 

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